
Hier Auszüge
aus dem ersten Kapitel meines Buches:
Die
Präambel der Anonymen Alkoholiker
Anonyme Alkoholiker sind
eine Gemeinschaft von Männern und Frauen, die miteinander
ihre Erfahrung, Kraft und Hoffnung teilen, um ihr gemeinsamesProblem
zu lösen und anderen zur Genesung vom Alkoholismus zu verhelfen.
Die einzige
Voraussetzung für die Zugehörigkeit ist der Wunsch,
mit dem Trinken aufzuhören.
Die Gemeinschaft
kennt keine Mitgliedsbeiträge oder Gebühren; sie erhält
sich durch eigene Spenden. Die Gemeinschaft AA ist mit keiner
Sekte, Konfession, Partei, Organisation oder Institution verbunden,
sie will sich weder an öffentlichen Debatten beteiligen
noch zu irgendwelchen Streitfragen Stellung nehmen.
Unser
Hauptzweck ist, nüchtern zu bleiben und anderen Alkoholikern
zur Nüchternheit zu verhelfen.
Copyright AA-Grapevine Inc. -
New York
Anonyme Alkoholiker Interessengemeinschaft e.V. - München
Nachfolgende
Texte (Auszüge!!) sind von mir -
keine offiziellen
Inhalte, Meinungen oder Standpunkte der Gemeinschaft AA bzw. deren
Organisationen!
.... das "Gebet" bei AA (am Ende jeden
Meetings stehen wir auf, fassen uns im Kreis an den Händen
und sprechen es zusammen) geht so:

Die
"Ideale" bei AA
.............
Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Große Worte,
deren Namen und Bedeutung wohl schon häufiger missbraucht
als angewendet wurden.
Die Organisation
der Anonymen Alkoholiker ist weltweit vertreten mit einigen Millionen
Mit-Tuenden, so muss man das wohl nennen.
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Diese riesige
weltweite Verbindung existiert und agiert auch für den Normalbürger
kaum sicht- oder wahrnehmbar. Und dennoch ist es keine Seltenheit,
dass sich (alle 5 Jahre) in den USA beim Welttreffen von AA einmal
60.000 (!!) Alkoholiker in einem Football-Stadion versammeln und
drei Tage miteinander feiern - nüchtern!! ICH
war mit ein paar Freunden 2010 dort, in San Antonio / Texas -
es war ein grandioses Erlebnis!
Aber die Welt
nimmt kaum Notiz davon. Muss sie auch nicht. Wozu auch.
Die meisten Menschen
verstehen es ohnehin nicht, verstehen unser Problem der Sucht
gar nicht.
DAS hat aber
nichts mit mangelndem Itellekt oder Böswilligkeit zu tun
- es ist schlicht unmöglich, einem Nicht-Süchtigen zu
erklären, was Sucht bedeutet. Was da in uns vorgeht, läuft
außerhalb unseres Bewusstseins und außerhalb willentlicher
Prozesse in höchst quälender Art und Weise ab.
..........................
..........................
Die Teilnahme
an den Meetings ist freiwillig. Auch die Zeit des Erscheinens
ist nicht vorgeschrieben. Wenn jemand später kommt oder früher
geht, egal aus welchem Grund, so wird das akzeptiert.
Jeder Teilnehmer
kann sich melden und sprechen, jedoch keiner muss dies tun, viele
hören (meist am Anfang ihrer Teilnahme) nur zu. Jeder, dem
das Wort erteilt wurde, kann sprechen, worüber er möchte,
was ihn bewegt, über Probleme oder freudige Dinge, ganz wie
er möchte. In der Regel beginnt jeder seine Rede mit Nennung
seines Vornamens und dem Zusatz "..ich bin Alkoholiker..."
und schließt seinen Beitrag ab mit einem "Danke"
oder "Danke für's Zuhören". Und jeder kann
sprechen solange er möchte, wird nicht unterbrochen, gestört
o.ä.
Es ist still,
wenn jemand spricht, es wird zugehört. ..................
Die Stille, die
herrscht, wenn jemand spricht, man kann sie förmlich spüren.
Da ist Achtung und Respekt "in der Luft" quasi. Ich
habe das anfangs, und tue es noch heute nach vielen Jahren, als
ungeheuer wohltuend empfunden. In einer Welt, die gekennzeichnet
ist von Hektik, Zank und Streit, Wort-"Gefechten" etc.
ist das eine Oase der Menschlichkeit. Wo erlebt man das - dass
da Menschen anderen zuhören? Respekt und Achtung erweisen?
Und dann noch einem Säufer? Und das sind wir ja alle dort
an den Tischen bei AA!
Ich habe diese
Atmosphäre von Anfang an für mich den "Geist von
AA" genannt. Für mich ist darin die Anwesenheit der
höheren Macht spürbar. Dieser Geist von AA war es nach
meinem Empfinden auch, der es mir ermöglichte, nachdem ich
zum ersten Mal an diesem Tisch gesessen hatte, mit dem Saufen
aufzuhören. Vorher hatte ich das schon gefühlte Tausend
Male versucht, ohne Erfolg. Ich kann es nicht erklären, was
es war, nur so, dass mir etwas - was auch immer und woher auch
immer - gegeben wurde dort. Es wurde mir gegeben, zu erleben,
dass auch ICH es KANN. Allerdings war es noch ein weiter, oft
auch schmerzhafter, Weg für mich bis zum nachhaltigen Trocken-Werden...
Freiheit. Es
ist die totale Freiheit dort bei AA an den Tischen; ich kann kommen
und gehen, wann ich möchte, ich kann sprechen oder nicht,
wenn ich spreche, dann worüber ich möchte. Es können
auch (noch) nicht trockene Alkoholiker dorthin kommen.............
Es wird auch
nicht "kontrolliert", ob jemand rückfällig
geworden ist oder wie lange jemand trocken ist, es gibt kein Leistungsprinzip
oder Leistungszwang.
Die Botschaft
ist also nicht "ich
darf nicht trinken",
sondern "ich
möchte nicht trinken"!
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Jeder hat die
freie Entscheidung für sich selbst. Freiheit eben. Und Verantwortung.
Jeder für sich selbst. Keiner für den anderen. Aber
jeder ist bereit, einem anderen zu helfen! Durch Zuhören.
Zuhören
heißt Freiheit gewähren!
..........................
Die Gewährung
von Freiheit ist der Weg zur Freiheit. Zur inneren Freiheit der
Seele.
..........................
Gleichheit. Wir
sind alle gleich bei AA - vor der Schnaps-Flasche! Das verbindet
uns........
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Das Ziel bei
AA heißt "ich möchte HEUTE nicht
trinken".
Seit 24 Stunden trocken. Wir sind
dankbar für diese 24 Stunden. Und wir wünschen uns,
die nächsten 24 Stunden auch trocken zu überstehen.
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Brüderlichkeit. ..............Wir
helfen uns gegenseitig. Durch unsere Anwesenheit. Durch die Erweisung
von Respekt und Akzeptanz. Ein Erlebnis, das für einen Alkoholiker
neu ist. Weil er ja ansonsten von der Welt nur Ablehnung erfährt.
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Wir wissen alle,
wie schrecklich es ist, ein einsamer Säufer zu sein. Und
wir wissen, wie wunderbar und befreiend es ist, von der Gemeinschaft
AA gesagt zu bekommen "schön, dass Du da bist".
Wie wunderbar es ist, von Freunden Brüderlichkeit zu erfahren!
Ich
verdanke der Gemeinschaft AA mein Leben.
Wie so viele andere auch!
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